Ballett von John Neumeier | Nijinsky
Musikalische Leitung
Maria Seletskaja
Dirigentin
Maria Seletskaja schloss 2002 ihr Studium an der Ballettschule Tallinn ab und setzte ihr Studium an der St. Petersburger Waganowa-Ballettakademie fort. Von 2003 bis 2006 studierte sie Choreografie an der Universität Tallinn.
Sie war Solistin beim Estnischen Nationalballett, dem Staatsballett Berlin, dem Zürcher Ballett und dem Königlichen Ballett von Flandern und gastierte in vielen Theatern auf der ganzen Welt.
Während ihrer Tanzkarriere studierte Maria Seletskaja sowohl Klavier als auch Violine. Sie studierte Musiktheorie, Harmonielehre und Orchestrierung am Berklee College of Music in Boston und dirigierte unter der Anleitung von James Tuggle. Während ihrer letzten Jahre als Tänzerin war sie außerdem Assistenzdirigentin beim Stuttgarter Ballett, wo sie im April 2017 ihr Debüt als Dirigentin gab.
Seit 2018 widmet sich Maria ganz dem Dirigieren. Im Jahr 2021 begann sie ihr Masterstudium in Orchesterdirigieren bei Maestro Arvo Volmer an der Estnischen Akademie für Musik und Theater. Ab 2024/25 übernimmt sie die Musikalische Direktion für das English National Ballet.
Foto: kiurkaasik
Ensemble
Hamburg Ballett
Hamburg ist Tanz-Stadt! Und das aus Tradition. Die ersten Erwähnungen gehen bis ins Jahr 1765 zurück. Schon 1963 treten in der Hamburgischen Staatsoper mit dem New York City Ballet und dem Londoner Royal Ballet die führenden Ensembles der Welt auf. Zehn Jahre später, 1973, beginnt mit der Berufung des erst 34-jährigen John Neumeier eine weltweit einmalige Ballett-Historie: 51 Jahre lang leitete Neumeier die Hamburger Compagnie, später auch als Intendant, führte sie zu Weltruhm und machte sie zu dem, was sie heute ist: das international renommierte Hamburg Ballett. Ab August 2024 steht Demis Volpi als neuer Ballett intendant an der Spitze des 61-köpfigen Ensembles.
Das Hamburg Ballett ist untrennbar mit dem reichen Repertoire an Choreografien von John Neumeier verbunden, die oftmals literarische, historische oder religiöse Themen verhandeln. Weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus berühmt wurde das Ensemble durch seine zahlreichen Gastspiele, die es zu Deutschlands Aushängeschild in Sachen Ballett gemacht haben.
In seinem ersten Jahr als Intendant öffnet Demis Volpi das Repertoire und präsentiert die choreografischen Sprachen von Pina Bausch, Aszure Barton, William Forsythe und Justin Peck mit bis dato in Hamburg noch nicht gezeigten Werken. Auch drei eigene Werke Volpis stehen auf dem Programm.
In der Spielzeit 2024/25 präsentiert das Hamburg Ballett über 80 Vorstellungen auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper. Hinzu kommen Gastspielauftritte in Baden-Baden und weiteren europäischen Städten. Die Tradition der Ballett-Werkstätten, die dem Publikum faszinierende Einblicke in die Kreations- und Probenarbeit eines Ballettensembles ermöglicht, wird auch unter Demis Volpi fortgesetzt. Die aktuelle Spielzeit sieht das 50. Jubiläum der Hamburger Ballett Tage und damit einhergehend auch die 50. Ausgabe der Nijinsky-Gala, die neben dem Hamburger Ensemble weltweit gefeierte Stars präsentiert.
Als Kaderschmiede nicht mehr wegzudenken ist die 1978 von John Neumeier gegründete Ballettschule des Hamburg Ballett, die mit dem ihr angeschlossenen Internat im Ballettzentrum in Hamburg-Hamm untergebracht ist. Ein Großteil des heutigen Ensembles erhielt seine Ausbildung an dieser Ballettschule.
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede