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Spielzeit 2024/25 – Editorial

Liebes Publikum,
meine erste Spielzeit als Intendant des Hamburg Ballett habe ich ausgehend von der Idee eines "Prologs" gestaltet.
Ein Prolog ist kein erstes Kapitel, vielmehr werden Ideen oder Intentionen langsam eingeführt. Es ist nicht alles sofort erkennbar; es wird etwas "gepflanzt", damit es wachsen, sich entwickeln kann. Ein künstlerischer Wechsel nach 51 Jahren bedeutet eine enorme Anpassung für alle Beteiligten – für die Compagnie, für alle Mitarbeitenden, aber natürlich auch für das Publikum. Uns ist es wichtig, dem Neuen Zeit zu geben sich zu entwickeln, mit allen gemeinsam, damit sich das Neue auch vertraut und zugehörig anfühlt.

Demis Volpi – Ballettintendant

Wir möchten Stücke präsentieren, die eine für das Hamburger Publikum neue Sicht auf den Tanz zeigen. Mit den Arbeiten von Pina Bausch, Hans van Manen und William Forsythe – drei der wichtigsten Tanzschaffenden der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – lernt auch die Compagnie neue Handschriften kennen. Mit Justin Pecks "The Times Are Racing" zeigen wir einen frischen Umgang mit der Sprache des Balletts. Wie kaum ein anderer zeitgenössischer Choreograf schafft er es, unsere Kunstform jung, gegenwärtig und leicht aussehen zu lassen.

Dennoch ist es uns wichtig, mit diesem Prolog, der durch sein Repertoire auf anhaltender Beständigkeit beruht, direkt ganz neue Akzente zu setzen. Daher freue ich mich besonders darüber, dass die Choreografin Aszure Barton eine Uraufführung im Rahmen des Ballettabends "Slow Burn" kreieren wird. Diese außergewöhnliche Künstlerin strahlt eine Sensibilität aus, die sich auf ihre Arbeiten überträgt. Die Genauigkeit der filigranen Architektur ihrer Werke lässt sich oft erst beim wiederholten Zuschauen in ihrer Komplexität erkennen und dennoch hat man schon bei der ersten Begegnung das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben.

Natürlich kann ich es kaum erwarten, meine eigene Arbeit mit dem Hamburger Publikum zu teilen, weswegen ich mich in der ersten Spielzeit gleich mit drei unterschiedlichen Arbeiten präsentieren werde: "Der Karneval der Tiere", den ich schon 2012 auf Einladung von John Neumeier mit der Ballettschule des Hamburg Ballett neu erarbeitete; "The thing with feathers", eine für das Ballett am Rhein kreierte tänzerische Auseinandersetzung mit dem, was nicht mehr ist zu den "Metamorphosen" von Richard Strauss; und meine erste Kreation für das Hamburg Ballett: Ein Handlungsballett inspiriert von Hermann Hesses "Demian". Der Wunsch, mich mit diesem Stoff auseinanderzusetzen, begleitet mich seit vielen Jahren. Nun habe ich die passende Compagnie und den richtigen Zeitpunkt gefunden.

In der Spielzeit 2024/25 feiern wir 50 Jahre Hamburger Ballett-Tage und somit auch die 50. Nijinsky-Gala. Ich freue mich sehr, dass John Neumeier meine Einladung angenommen hat, mit uns diesen besonderen Tag zu zelebrieren. Mit der Wiederaufnahme von Neumeiers Meisterwerk Tod in Venedig bekennen wir uns außerdem zu unserer besonderen Aufgabe, das faszinierende und vielfältige Repertoire dieses einmaligen Künstlers weiterhin zu präsentieren.

Und was halten die kommenden Kapitel für uns bereit? Gerne würde ich eine für mich wichtige Arbeit fortsetzen, die ich als Direktor des Ballett am Rhein als sehr bereichernd empfunden habe, nämlich Wege zu finden, den Tanz über die Bühne hinaus für alle Menschen erreichbar und erlebbar zu machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass im Tanz ein noch unausgeschöpftes Potenzial steckt, unser aller Leben zu intensivieren und uns einen tieferen Sinn von Verbundenheit zu schenken. Wir freuen uns deswegen darauf, im Laufe der kommenden Jahre Formate zu etablieren, die es uns ermöglichen, den Tanz näher an unsere Mitmenschen zu bringen, sodass sich möglichst viele trauen, sich mit uns an unserer geliebten Kunstform zu erfreuen.

Somit widmen wir uns in dieser Spielzeit der Faszination und Vielfalt des Balletts mit einem Programm, das Tradition und Innovation vereint. Wir präsentieren Werke, die sich über Jahrzehnte bewährt haben sowie frische, neue Choreografien, die die Grenzen des Genres erweitern. Diese Spielzeit ist eine Hommage an die Vergangenheit, eine Feier der Gegenwart und ein aufregender Blick in die Zukunft. Mit dem Hamburg Ballett beginnen wir ein neues Kapitel, das ebenso durch unsere reiche Geschichte wie durch unsere Visionen für die Zukunft geformt ist. Ich lade Sie ein, Teil dieser spannenden Reise zu sein, und freue mich auf einen regen Dialog und natürlich auf gemeinsame und inspirierende Ballettabende.

Demis Volpi


Das Hamburg Ballett

Hamburg ist Tanz­Stadt! Und das aus Tradition. Die ersten Erwähnungen gehen bis ins Jahr 1765 zurück. Schon 1963 treten in der Hamburgischen Staatsoper mit dem New York City Ballet und dem Londoner Royal Ballet die führenden Ensembles der Welt auf. Zehn Jahre später, 1973, beginnt mit der Berufung des erst 34-jährigen John Neumeier eine weltweit einmalige Ballett-Historie: 51 Jahre lang leitete Neumeier die Hamburger Compagnie, später auch als Intendant, führte sie zu Weltruhm und machte sie zu dem, was sie heute ist: das international renommierte Hamburg Ballett. Ab August 2024 steht Demis Volpi als neuer Ballettintendant an der Spitze des 61-köpfigen Ensembles.

Das Hamburg Ballett ist untrennbar mit dem reichen Repertoire an Choreografien von John Neumeier verbunden, die oftmals literarische, historische oder religiöse Themen verhandeln. Weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus berühmt wurde das Ensemble durch seine zahlreichen Gastspiele, die es zu Deutschlands Aushängeschild in Sachen Ballett gemacht haben. In seinem ersten Jahr als Intendant öffnet Demis Volpi das Repertoire und präsentiert die choreografischen Sprachen von Pina Bausch, Aszure Barton, William Forsythe und Justin Peck mit bis dato in Hamburg noch nicht gezeigten Werken. Auch drei eigene Werke Volpis stehen auf dem Programm.

In der Spielzeit 2024/25 präsentiert das Hamburg Ballett über 80 Vorstellungen auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper. Hinzu kommen Gastspielauftritte in Baden-Baden und weiteren europäischen Städten. Die Tradition der Ballett-Werkstätten, die dem Publikum faszinierende Einblicke in die Kreations- und Probenarbeit eines Ballettensembles ermöglicht, wird auch unter Demis Volpi fortgesetzt. Die aktuelle Spielzeit sieht das 50. Jubiläum der Hamburger Ballett-Tage und damit einhergehend auch die 50. Ausgabe der Nijinsky-ala, die neben dem Hamburger Ensemble weltweit gefeierte Stars präsentiert.

Als Kaderschmiede nicht mehr wegzudenken ist die 1978 von John Neumeier gegründete Ballettschule des Hamburg Ballett, die mit dem ihr angeschlossenen Internat im Ballettzentrum in Hamburg-Hamm untergebracht ist. Ein Großteil des heutigen Ensembles erhielt seine Ausbildung an dieser Ballettschule.


Die Termine für 2024/25

PREMIEREN
28. September 2024: The Times Are Racing
8. Dezember 2024: Slow Burn
6. Juli 2025: Demian
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WIEDERAUFNAHME
9. Februar 2025: Tod in Venedig
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REPERTOIRE
30. Oktober 2024: Jane Eyre
7. November 2024: Epilog
22. Dezember 2024: Der Nussknacker
11. April 2025: Odyssee
17. April 2025: Matthäus-Passion
30. April 2025: Endstation Sehnsucht
16. Mai 2025: Romeo und Julia
11. Juni 2025: Nijinsky
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50. HAMBURGER BALLETT-TAGE 2025
6. Juli: DemianPremiere
7. Juli: Erste Schritte – Die Ballettschule
8. Juli: Demian
9. Juli: Romeo und Julia
11. Juli: Sonoma Gastcompagnie: La Veronal
12. Juli: Sonoma Gastcompagnie: La Veronal
13. Juli: Tod in Venedig
15. Juli: Nijinsky
16. Juli: Demian
17. Juli: The Times Are Racing
18. Juli: Slow Burn
19. Juli: Demian
20. Juli: Nijinsky-Gala L

BALLETT-WERKSTÄTTEN
15. September 2024
10. November 2024 (Benefiz-Werkstatt zugunsten von Hamburg Leuchtfeuer)
2. Februar 2025
25. Mai 2025

GASTSPIELE
Baden-Baden | Festpielhaus | Tanzfestival "The World of John Neumeier"
Ballett-Werkstatt
26. September 2024
Endstation Sehnsucht
4., 5. und 6. Oktober 2024
Die Glasmenagerie
11., 12. und 13. Oktober 2024
Die weiteren Hamburg Ballett-Gastspiele der Saison 2024/25 werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

JUNGE CHOREOGRAFEN
Die Jungen Choreografen sind längst kein Geheimtipp mehr. Aus Tänzer*innen werden Choreograf*innen, die eigene Stücke mit ihren Kolleg*innen kreieren.
Ort und Termine werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

DIE BALLETTSCHULE DES HAMBURG BALLETT
Werkstatt der Kreativität XV

Programm I:
3. März bis 5. März 2025 | Ernst Deutsch Theater
Programm II: 7. März bis 9. März 2025 | Ernst Deutsch Theater
Erste Schritte
6. Juni 2025
Eine Vorstellung der Ballettschule exklusiv für Schulklassen

BUNDESJUGENDBALLETT
Wedeler Musiktage

22. September 2024 | Johann Rist Forum Wedel
Im Aufschwung XVI
17., 18., 19., 20. und 21. November 2024 | Ernst Deutsch Theater
Bundesjugendballett
8. Juni 2025 | Hamburgische Staatsoper

Spielzeit 24/25 | Kalendarium 24/25 zum Ausdrucken | Saisonbroschüre 24/25

Der allgemeine Kartenvorverkauf für die Spielzeit 2024/25 beginnt am Montag 17. Juni 2024 um 11.00 Uhr. Für Ballett-Werkstätten und die Nijinsky-Gala L gelten gesonderte Regelungen, die zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Künstlerische Leitung und Team 2024/25
 

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