Mo 14.07.2025, 20.00 - 21.00 Uhr | Großes Haus
Ein Tänzer bewegt seinen Körper, seine Muskeln. Warum finden wir das schön? Wie entstehen in der Bewegung Anmut, Grazie, Sinnlichkeit, und wie bewusst und wie emotional muss ein Tänzer tanzen, damit seine Darbietung berühren kann? Heinrich von Kleist hat 1810 einen berühmt gewordenen Aufsatz über das Marionettentheater geschrieben, und der Starsolist des Stuttgarter Balletts hat diesen Text gemeinsam mit dem Künstler und Choreografen Thomas Lempertz zur Grundlage der Solo-Performance "Die Seele am Faden" gemacht. Kleist stellt die These auf, dass wahre Anmut nur bei einer Puppe möglich ist, weil bei dieser kein Verstand die Bewegungen kontrolliert. Friedemann Vogel setzt Bewegungen mit Bewusstsein und innerer Bewegtheit dagegen, wird aber von einem Tänzer-Avatar begleitet und hinterfragt. Mit "Die Seele am Faden" kommt ein einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Tanz, Musik und Video nach Schwetzingen, das bisher erst an zwei Orten zu sehen war. Das Publikum dort war tief berührt.
Tanzperformance mit Friedemann Vogel nach der Erzählung "Über das Marionettentheater" von Heinrich von Kleist
Konzept und Choreografie: Thomas Lempertz und Friedemann Vogel
Kostüme und Raum: Thomas Lempertz
Komposition und Live-Musikerin: Alisa Scetinina (GAISMA)
Digital Artist: Timo Kreitz
Licht: Henry Winter
Eine Produktion des Kleist Forums Frankfurt (Oder)
1 Stunde | keine Pause
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Nachgespräch im Foyer II. Rang statt, an dem Friedemann Vogel, Thomas Lempertz, Florian Vogel (Leiter des Kleist Forums und Initiator des Stücks) teilnehmen. Moderiert wird das Gespräch von Chefdramaturgin Vivien Arnold.
URAUFFÜHRUNG:
Kleist Forum, Frankfurt (Oder), 9. Februar 2024
Biografien:
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>> Thomas Lempertz