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  • Tod in Venedig – Bühnenbild: Peter Schmidt
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Die Hamburgische Staatsoper trauert um Peter Schmidt

Mit Peter Schmidt verlässt ein Gigant des Designs die Bühne. Schmidt verstarb am 24. Juli 2025 im Alter von 87 Jahren.
 
Mit ihm verliert die Hamburger Kulturszene einen Künstler von außergewöhnlicher Sensibilität und einflussreicher Ästhetik. Besonders die Staatsoper Hamburg und das Hamburg Ballett verdanken ihm Bühnenbilder und Ausstattungen, die weit über die Hamburger Bühne hinausstrahlen. Seine Bühnenräume waren nie bloße Kulisse, sondern fragile, assoziative Bildwelten – reduziert, klar, aber immer voller Poesie. Dass Bühnenbilder gerade für das Ballett große Freiräume für den Tanz schaffen müssen, kam Schmidt entgegen, denn minimalistische Bilder lagen ihm besonders.

© Dominik Odenkirchen

John Neumeier erinnert sich: "Peter Schmidt war seit meinen ersten Jahren in Hamburg immer ein sehr guter Freund von mir. Mit seinen Bühnenbildern von "Zwischenräume", "Tod in Venedig" und "Parzival - Episoden und Echo" hat er die künstlerische Vision von mir und die des Hamburg Balletts bereichert!"

Auch der scheidende Intendant der Staatsoper Hamburg, Georges Delnon, beschreibt Peter Schmidt als "eine große Bereicherung, sowohl in der persönlichen Begegnung als auch im Arbeiten miteinander. Darüber hinaus war er ein wunderbarer Mensch."

Mit dem Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und der Staatsoper Hamburg, Kent Nagano, verband Schmidt ebenfalls eine langjährige Freundschaft. So kam 2005 für das Schleswig-Holstein Musik Festival Ichirô Nodairos Oper "Madrugada" in Kiel auf die Bühne. Später folgte, genährt durch Schmidts Leidenschaft für japanische Formgebung, der Film "Naganos Kinderlieder", für den Peter Schmidt computeranimierte Visualisierungen zur Musik geschaffen hat.

Für die Hamburgische Staatsoper haben Schmidt und sein 1967 gegründetes Büro "The Studios" darüber hinaus auch die CI des Hauses maßgeblich geprägt, in der Gestaltung der Publikationen, der Programmhefte und Spielzeitbücher und des Logos. 2003 und 2004 wird auch das Foyer der Staatsoper nach seinen Plänen neu gestaltet. Mit sensibler Raumauffassung verwandelte er den Ort des Ankommens und Wartens in einen Raum der Einstimmung, der Erwartung und der Offenheit – ganz im Sinne seiner gestalterischen Philosophie: Reduktion als Einladung zur Fantasie.

Lieber Peter, für das Hamburg Ballett und die Staatsoper Hamburg bleibt Dein Schaffen auf ewig mit unserer Kunst, unserem Haus, unserer Geschichte verbunden. Dafür von Herzen Danke!
 

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